Meine persönliche Geschichte – Teil 4

Woche 3 und 4 – Die Phase der Aufbaukost

Mittlerweile habe ich auch Woche 3 und 4 der Aufbaukost erfolgreich hinter mir gelassen. In
dieser Zeit habe ich zusätzlich wieder mit der Arbeit begonnen – darauf wollte ich gut
vorbereitet sein und habe deshalb viel Meal Prep betrieben. Ich hatte zum Beispiel immer
Hüttenkäse, Magerquark, Kartoffelstock und Polenta im Kühlschrank. Diese Basis habe ich
mit püriertem Gemüse und einem Rührei ergänzt – so konnte ich mir schnell etwas Passendes
zusammenstellen.
Gerade zu Beginn – besonders in Woche 3 – habe ich mich oft überessen, weil ich die
empfohlenen 6 Esslöffel pro Mahlzeit schlecht abschätzen konnte. Das führte jeweils zu
einem unangenehmen Druckgefühl im Magen, das etwa eine halbe Stunde anhielt. Um dem
entgegenzuwirken, begann ich, meine Mahlzeiten abzuwiegen – meist zwischen 150 und 180
Gramm. Seither geht es mir deutlich besser.
Eine weitere Herausforderung war der Übergang von der Flüssigphase zur festeren Kost. In
der Flüssigphase musste ich noch alle zwei Stunden etwas essen – in der Aufbauphase fiel es
mir schwer, wieder mehr auf mein Hungergefühl zu hören.
Obwohl ich nun sättigendere Nahrung zu mir nahm, hatte ich mir angewöhnt, immer wieder
kleine Mahlzeiten einzuplanen – teils aus Gewohnheit, teils aus Angst, es könnte mir wieder
schwindlig werden wie in den ersten Wochen wenn ich zu lange nichts esse. Das Gespräch
mit Frau Bär in Woche 4 war dabei erneut eine grosse Unterstützung. Sie ermutigte mich,
wieder stärker auf meine Körpersignale zu hören. Ich begann, mich langsam darauf
einzulassen – und merkte, wie sich mein Vertrauen in meinen Körper allmählich wieder
aufbaute.
Was mich zusätzlich verunsicherte, war die Gewichtsstagnation. Frau Bär erklärte mir jedoch,
dass das völlig normal sei – der Gewichtsverlauf gleicht oft einer Treppe: Es geht ein Stück
runter, dann bleibt es eine Weile stabil, bevor das Gewicht wieder abnimmt. Für meinen
Körper ist das eine gesunde Reaktion – für meine Geduld allerdings eine echte
Herausforderung. Aber langfristig gesehen ist es ganz bestimmt der nachhaltigste und
gesündeste Weg.

Woche 5 – Zwischen Fortschritt und mentaler Herausforderung

Wir sind nun am Ende von Woche 5 angekommen. Mental waren die Woche 4 und 5 für mich
sehr schwierig, da ich von stark wiederkehrendem Heisshunger eingeholt wurde. Dieses
Thema ist auch aktuell ein zentraler Punkt in meiner Therapie – ich versuche, Strategien zu
finden, wie ich meine Emotionen anders regulieren kann, als durch Essen.
Essenstechnisch war Woche 5 hingegen richtig schön! Wieder einmal etwas weiches Poulet
oder gebackenen Lachs essen zu dürfen, fühlte sich an wie ein Festmahl. Ich achte weiterhin
darauf, so viel Protein wie möglich in meine Ernährung einzubauen und lege grossen Wert
darauf, dass meine Hauptmahlzeiten die wichtigsten Nährstoffe enthalten.
Langfristig ist das Ziel, auf drei ausgewogene Hauptmahlzeiten am Tag zu kommen.
Aufgrund des Heisshungers muss ich dieses Ziel wohl noch etwas weiter in die Zukunft
verschieben – bis dahin versuche ich, gesündere Alternativen für kleine Zwischenmahlzeiten
zu finden, die mir helfen, nicht zurück in alte Muster zu fallen.
Ich kann wirklich von Herzen jeder und jedem empfehlen, diesen Eingriff allenfalls auch
psychologisch begleiten zu lassen. Im Körper passiert zwar ein vermeintlich kleiner Eingriff –
aber dieser muss mental verarbeitet, angenommen und ins Leben integriert werden.
Schliesslich soll das neue Gewicht nur die Kirsche auf der Torte eines gesunden Lebensstils
sein.
In Kürze steht mein Kontrolltermin bei Frau Teuscher an, und ich bin gespannt, was dieser
mit sich bringen wird. Ab heute darf ich offiziell wieder alles essen – und ich hoffe sehr, dass
mir die zurückgewonnene Vielfalt hilft, den Heisshunger besser in den Griff zu bekommen.

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